- 2361 -

1295. Juni 24. In Stanutecz.

VIII kal. Jul.

Franz Propst, Stephan Prior, domina Gertrud Magistra, Schwester Tomca Priorin, Schwester Streda Unterpriorin und der ganze Convent (von Staniontki, Benediktinerinnenkloster im Krakauischen) Urkunden verkauft zu haben um 50 Mk. an Stracha von Zcuba die Scholtisei in Lenzin (auf der Rückseite der Urk. steht privil. super Lendin; es ist wohl damit Lendzin Kreis Pless, gemeint; vgl. dazu auch Bartoszewicz cod. dipl. Polon. III. 434 Anm. 4) mit Ausschluss des Waldes Crassow zur Aussetzung nach deutschem und zwar damischen Rechte. Das Stift behält sich 2 Hufen (duos laneos) und 2 (duos mansos) der Kirche vor. Die Schulzen erhalten die siebente Hufe frei, 2 Mühlen je zu einem Rade, eine Schenke, einen Bäcker, einen Fleischer, freie Schaftrift, wie es die Schulzen des Ratiborer Landes haben und den dritten Pfennig von ihren Gerichten. Die Colonisten zahlen nach Ablauf von 4 Jahren (8 auf Waldboden) pro Hufe einen Vierdung und den Zehnten von Vierkorn; die Schulzen entrichten an das Stift jährlich 4 Urnen Honig. Dreimal im Jahre wird das commune judicium stattfinden, zu welchem der Propst selbsiebent zu kommen gehaltan ist, wobei dann das Mahl zweimal die Bauern zu rüsten haben, einmal der Schulz, eventuell falls der Propst Geld vorzieht 6 Skot oder einen Vierdung für jedes Mahl.

Z.: Graf Urban, Lisco Schulz v. Lichina, Jasco lapicida de Oswecim (Auschwitz), Vitoslaus Schulz v. Gerartovic, Zizlaus Schulz v. Crasow mit s. S. Clemens dem Cleriker, besiegelt durch die Hand des Priors Stephan.


Or. mit einem spitzrunden Siegel an schwarz-rothweissen Seidenfäden von grünem Wachs in farbloser Schale Maria mit dem Christuskinde darstellend, Umschrift ganz unleserlich, Bresl. Domarchiv F. 40. Vgl. oben Regeste No. 1048. Die vorstehende Urk. soll abgedruckt werden von Dr. Piekosiñski in dessen cod. dipl. min. Polon. Band II.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.